Rund um die katholische Pfarrkirche St. Aloysius und das ehemalige Pastorat, in Sichtweise der ersten Kapelle am Kapellenberg Nr. 8, dem kleinen Volksschulgebäude flankiert von der Schwanenburg („Zum Schwan“) als landwirtschaftlichem Speicherbau und Pferdewechselstation für die Rheintreidler gab es diverse weitere Schankwirtschaften. Seit über 100 Jahre bietet der Vater Rhein den Rheindörflern Gerstensaft und auch Hochprozentiges an; gleiches gilt auch für das aus architektonischer Sicht dorfplatzprägende in rotgelb geklinkerte Eckhaus Op d´r Eck von 1908. Guntram Thiele war einer der langjährigen und durchaus eigenwilligen Wirte dort. Die Wirtschaft hieß zeitweise übrigens auch einmal ‚Zum Rheinblick’; Wirt war damals Alfons Cremer. Daneben gab es Metzgereien und Bäckereien und fußläufig auch einen Holzschuhmacher, Krämerläden usw.
Im September 1868 wurde der St.-Aloysius-Schützenverein im „Vereins-Local“ des Wirtes Johann Wankum gegründet. Kirmes hatte zu dieser Zeit bereits einige Tradition im Dorf, der Gasthof ebenso. Hier fanden dann aus diesem Anlass am „Sonntag den 4., Montag den 5., und Dienstag den 6. ds. Mts. [ein] Ball“ statt. Der Gasthof lag zwischen Kirche und Vater Rhein. Auf diesem zentralen Platz fanden auch die Schützenparaden statt Auch der Gasthof ‚Zum Schiffchen’ des Jakob Meuther war gut besucht; Inhaber Reiner Püll bot seinen Gästen in diesem Haus, das wohl schon im 18. Jahrhundert erbaut worden war, „Dormagener Bier, Pilsener“ an. In dieser Lokalität probte der lokale Männergesangsverein und es gab sogar einen Tanzboden. Bei Restaurierungsarbeiten um 2005 traten an diesem Gebäude (Unterstraße 8) Reste der einstigen Wandschriftzüge („Restaurant Jak. Meuther“) zu Tage.
(Text Jost Auler)