Die Knabenvilla

Wohl irgendwann nach 1861 erwarb ein Jakob Knaben oder sein Sohn Rudolf das Rittergut Heckhof an der Deichstraße. Der Rittersitz wird urkundlich erstmals 1389 und zwar als Lehen der Abtei Deutz genannt. Die Hofanlage ist also älter als diese Beurkundung. Besitzer waren damals der Ritter Heinrich von Varresbeck und seine Gemahlin Christina von Kniprode. Die Familie Knaben war betucht und stammte aus Düsseldorf-Rath. Rudolf Knaben ließ dann die westlich der Deichstraße hochwasserfrei gelegene Feldscheune am Heckhof erbauen. Er war mit einer reichen Gutstochter vom Niederrhein verheiratet; die Ehe blieb kinderlos. Wohl aus diesem Grund verkaufte er das Anwesen um die Jahrhundertwende wieder und zog fort. Aber er konnte das Rheindorf nicht vergessen, kam wenige Jahre später zurück und ließ sich eine herrschaftliche Villa mit Stallungen und Remise an der Oberstraße errichten. Von hier aus startete der Privatier seine Ausfahrten mit dem Landauer in die Umgebung. Dieses feudale Bürgerhaus wird im Volksmund Knabenvilla genannt.

 

Literatur

Jost Auler, Der Heckhof. Die Geschichte eines Niederrheinischen Rittergutes im Wandel der Zeiten. Blätter zur Geschichte von Zons und Stürzelberg 1, 1983, 3-35.